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Aus blau wird Sandfarbe • 27.07.2019

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Des Öfteren werden Einsatzkräfte der Feuerwehren auch als „Blauröcke“ bezeichnet. Dieser Begriff stammt von der blauen Uniform ab, die die Feuerwehrangehörigen tragen. Seit heute (27.07.2019) muss zumindest für einen Teil der Oer-Erkenschwicker Feuerwehrkräfte ein neuer Name her: Die Wehr stellt ihre Einsatzuniformen auf „Sandfarbe“ (gold-gelb) um.

„Die Umstellung ist ein weiterer Schritt, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz unserer Einsatzkräfte deutlich zu erhöhen.“, erklärt der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Matthias Beckmann, die Ersatzbeschaffung. Zudem durften die alten, blauen Uniformen nach den Vorgaben des Herstellers nur fünf Jahre genutzt werden und mussten dann ausgemustert werden. „Die neuen Uniformen dürfen nach den Herstellervorgaben getragen werden, bis sie eine bestimmte Anzahl an Waschvorgängen erreicht haben. Das ist bei unserem Einsatzaufkommen deutlich wirtschaftlicher.“, so Beckmann. Ferner erhalten die Uniform nur diejenigen Einsatzkräfte, die ausgebildete und taugliche Atemschutzgeräteträger sind.

Die neue Uniform des Herstellers isotemp entspricht zum einen den aktuellsten Standards in Sachen Brandschutzuniformen. Sie wird von den Einsatzkräften getragen, die bei Bränden unter Atemschutz in Gebäude hinein gehen, um dort Menschen zu retten oder das Feuer zu löschen. „Neben der Schutzwirkung haben unsere Trageversuche einen besseren Tragekomfort gezeigt. Des Weiteren sehen sich die Atemschutzgeräteträger durch die helle Farbgebung in verrauchten Räumen etwas besser. Entscheidend ist aber, dass der Schmutz auf der gold-gelben Uniform besser sichtbar wird, als auf den blauen Modellen. So wird jeder Einsatzkraft auch visuell schnell klar, dass diese Uniform unmittelbar gereinigt werden muss!“, erläutert Beckmann. Hintergrund dieses erweiterten Gesundheitsschutzeffektes ist, dass aktuelle Studien zeigen, dass Feuerwehrangehörige deutlich häufiger von Krebs betroffen sind, als der Rest der Bevölkerung. Experten vermuten hier einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Stoffen, die sich im Brandrauch befinden. „Hier müssen wir vorbeugen“, so Beckmann.

Die Umstellung der Uniform im Wege der Ersatzbeschaffung wird nach den aktuellen Plänen insgesamt drei Jahre umfassen. Dann sollten alle Atemschutzgeräteträger mit einer entsprechenden Uniform ausgestattet sein. Bereits im letzten Jahr konnte die Umstellung aller Einsatzkräfte auf eine „leichtere Uniform“ abgeschlossen werden. Diese – weiterhin blaue Uniform – wird bei Verkehrsunfällen, sonstigen technischen Hilfen sowie bei Flächen- oder Waldbränden getragen.