Seit fast 28 Jahren erhalten über 500 Millionen Menschen in der gesamten Europäischen Union schnelle Hilfe über die kostenfreie Notrufnummer 112. Am 29. Juli 1991 entschieden die zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaften (EG), als gemeinsame europäische Notrufnummer die 112 einzuführen. Um den Bekanntheitsgrad dieser lebensrettenden Nummer hoch zu halten, findet am 11. Februar der europaweite Notruftag statt.

„Im Kreis Recklinghausen läuft der Notruf 112 bei der Leitstelle in Recklinghausen auf. Von dort werden die Feuerwehren und der Rettungsdienst zur schnellen Hilfe alarmiert.“, erläutert Stadtbrandinspektor Matthias Beckmann, Leiter der Feuerwehr Oer-Erkenschwick, den technischen Ablauf des Notrufs. In Deutschland wurde die 112 bereits im Jahr 1973 flächendeckend als Feuerwehrnotruf eingeführt. Bis dahin galt die einheitliche Notrufnummer nur in wenigen Großstädten. Heute kann der Notruf 112 vorwahlfrei aus dem Fest- oder Mobilfunknetz gewählt werden und ist in allen Staaten der Europäischen Union (EU) kostenlos. Er verbindet Hilfesuchende automatisch mit der örtlichen 112-Notrufzentrale. „Wer einen Notruf absetzt, sollte am Ende des Gesprächs immer auf Rückfragen des Mitarbeiters in der Leitstelle warten“, ergänzt Beckmann.

Ein Problem, auf welches Beckmann bereits vor mehreren Jahren hingewiesen hat, wurde nun im Kreis Recklinghausen angegangen: Bei einem Stromausfall, Wartungsarbeiten oder sonstigen Telefonnetzausfällen kann es zu Einschränkungen für den Hilfesuchenden kommen, wenn er versucht, seinen Notruf abzusetzen. Seit ein paar Wochen gibt es nun ein einheitliches Konzept so genannter „Notfall-Infopunkte“. Die Feuerwehren haben kreisweit insgesamt 81 Orte festgelegt, an denen in Notfällen die Notrufe aufgegeben werden können. Einsatzkräfte geben von dort die Informationen per Funk an die Leitstelle weiter, die dann in gewohnter Form die Rettungskräfte alarmiert. Für die Bevölkerung erkennbar sind die Notfall-Infopunkte an großen, roten Schildern mit weißer Aufschrift „Notfall-Infopunkt“.

Hier die acht Oer-Erkenschwicker „Notfall-Infopunkte“:
• DRK Heim
• Esso Tankstelle
• Feuer- u. Rettungswache
• Feuerwehrhaus Oer
• Feuerwehrhaus Rapen
• Kaller-Haus
• Sportpl. Rot-Weiß-Erkenschwick
• Waldfriedhof
In Betrieb genommen werden die Stellen nur, wenn der Strom oder das Telefonnetz (Festnetz und Mobilfunk) länger ausfallen. Im Normalfall sind die Punkte nicht besetzt.

Eine Kartenübersicht gibt es hier: https://maps.regioplaner.de/?activateLayers=Notfallinfopunkt