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100. Geburtstag des Löschzuges Oer • 06.09.2021

Veranstaltung

Wer heute am Ehrenmal in Oer den Blick in die Oerer Felder schweifen lässt, sieht dort ein modernes Feuerwehrhaus mit modernen Fahrzeugen. Und wer beim Übungsabend des Oerer Löschzuges vorbei schaut, trifft auf motivierte und engagierte Frauen und Männer, die ehrenamtlich einen wichtigen Teil zum Schutz der Oer-Erkenschwicker Bevölkerung beitragen. Heute vor 100 Jahren, am 06. September 1921, wurde der Grundstein für dieses Engagement gelegt. Der 06. September gilt als Geburtstag des Oerer Löschzuges.

Natürlich ist das Feuerwehrwesen auch in der Bauerschaft und später im Dorf Oer älter als 100 Jahre. Es gab immer schon Frauen und Männer, die bei einem Brand zur Hilfe eilten. Dies geschah allerdings häufig unkoordiniert und nicht strukturiert oder aus einer Pflicht(-Feuerwehr) heraus. Freiwilliges, ehrenamtliches und strukturiertes Brandschutzengagement entwickelte sich erst in den Anfängen des letzten Jahrhunderts. So auch in Oer. Es ist verbrieft, dass bereits 1787 die erste „Brandspritze“ geliefert wurde. Wer sie wie zu einer möglichen Einsatzstelle bringen und dort bedienen sollte, wurde jedoch nicht reglementiert. Dies blieb den – damals wenigen – Oerer Bürgerinnen und Bürgern selbst überlassen. Somit waren sie bei einem Brand ihrem Schicksal auch selbst überlassen.

Anfang des 19. Jahrhundert des letzten Jahrtausend kam etwas mehr Ordnung in das Feuerlöschwesen. Durch die Gründung von Pflichtfeuerwehren, dort wo es nicht schon die ersten Freiwilligen Feuerwehren gab, bekam die Bekämpfung von Brandgefahren etwas mehr Struktur. Von 1907 wurden die Männer aus Alt-Oer jährlich zum Branddienst verpflichtet. Dabei hatten diese Männer zunächst keine Uniform. Bei Einsätzen trugen sie lediglich eine Armbinde. Die ersten Uniformen wurden 1912 geliefert.

Doch auch nach der Gründung als strukturierter, ehrenamtlicher Löschzug im Jahr 1921 verbesserte sich die Ausrüstungssituation der ersten 26 Mitglieder nicht wirklich. Zunächst wurde von der bisherigen Pflichtfeuerwehr eine vorsintflutliche Handdruckpumpe übernommen. Dann folgte eine Motor-Anhängerspitze, welche noch mit Pferden zum Einsatz gezogen wurde. Der erste motorisierte Mannschaftswagen wurde erst kurz nach dem 30. Löschzuggeburtstag in Dienst gestellt. Ihm folgte ein Löschgruppenfahrzeug auf Opel Blitz. Auch die räumliche Unterbringung ließ in den ersten Jahrzehnten zu wünschen übrig. Das Feuerwehrhaus an der Haardstraße wurde erst in den 1970er Jahren, kurz nach dem 50. Geburtstag, gebaut und später erweitert. Die Grundsteinlegung für das neue Domizil „Am Ehrenmal“ erfolgte 2009.

Heute blickt der Löschzug auf moderne Räumlichkeiten und Fahrzeuge und damit auf eine gute Basis für die nächsten Jahrzehnte.

Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage verzichtet der Löschzug auf große, öffentlichkeitswirksame Feierlichkeiten. Es wird lediglich einen internen Festakt geben.