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Aus alt mach neu – Nach 30 Jahren ein neues Fahrzeug • 02.02.2018

Veranstaltung

Wenn ein Auto älter als zehn Jahre ist, bereits die neue Generation vom Band des Herstellers läuft oder zumindest ein „Facelift“ auf dem Markt ist, dann wird das Fahrzeug häufig als „alt“ bezeichnet. Spätestens jetzt überlegen sich die Besitzer, ob sie nicht ein neues Auto brauchen! Doch wie bezeichnet man dann ein Feuerwehrauto welches erst nach 30 Jahren im Dienste der Bevölkerung ersetzt wird? Diese Frage stellte sich so mancher Gast am Freitagabend (02.02.2018) bei der Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeug 20 KatS beim Löschzug Rapen der Freiwilligen Feuerwehr Oer-Erkenschwick.

Bürgermeister Carsten Wewers und Dezernent Bernd Immohr machten im Rahmen der kleinen Feierstunde deutlich, welchen hohen Stellenwert die Sicherheit der Bevölkerung aber auch der Einsatzkräfte für Rat und Verwaltung der Stimberstadt haben. Der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Matthias Beckmann, sowie Löschzugführer Markus Bergmann wiesen ebenfalls auf die Notwendigkeit von einsatzbereitem und effektivem Arbeitsmaterial für die Arbeit der Feuerwehr hin. Das neue Fahrzeug stellt den gegenwärtigen Stand der Technik dar und trägt so deutlich zur Verbesserung der Sicherheit der Oer-Erkenschwicker Bevölkerung bei. Damit alle, die mit dem Löschgruppenfahrzeug arbeiten oder von ihm und seiner Besatzung Hilfe bekommen, wieder Gesund aus dem Einsatz kommen, segneten Feuerwehrseelsorger Pastor Frank Rüter und Pfarrer Reinhard Vehring das Fahrzeug ein.

Das Löschgruppenfahrzeug ersetzt ein Löschgruppenfahrzeug aus dem Jahr 1989, welches Ende 2017 irreparable Schäden an der Fahrzeugtechnik hatte. Der Zusatz „KatS“ steht für „für den Katastrophenschutz“. Hier wird das Fahrzeug im Rahmen der Konzepte des Landes Nordrhein-Westfalen zur vorgeplanten überörtlichen Hilfe eingesetzt. Innerhalb dieser Konzepte waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oer-Erkenschwick in der jüngeren Vergangenheit nahezu jährlich gefordert. Häufig lagen die Einsatzgebiete innerhalb von NRW, allerdings ging es beim Hochwasser der Elbe auch bis nach Sachsen-Anhalt.

Bei dem Löschgruppenfahrzeug handelt es sich um ein Löschfahrzeug mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlösch-Kreiselpumpe (2000 l/min), einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe, einem 1.000 l Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe (9 Einsatzkräfte). Das Fahrzeug dient überwiegend zur Brandbekämpfung, zum Fördern von Wasser – auch über lange Wegstrecken – und zum Durchführen einfacher technischer Hilfeleistungen insbesondere bei Sturm- und Unwetterlagen sowie Überschwemmungen. Während der Fahrt können 320 Meter Schlauchmaterial (von 600 Metern) für die Wasserversorgung direkt vom Fahrzeug verlegt werden.

Das neue Löschgruppenfahrzeug gehört zum Gesamtkonzept des Brandschutzbedarfsplans der Stadt Oer-Erkenschwick, welchen der Stadtrat im Jahr 2015 verabschiedet hat. Es rückt als Ergänzungsfahrzeug aus und wird von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Löschzuges Rapen der Freiwilligen Feuerwehr Oer-Erkenschwick besetzt. Bei Katastrophenschutzeinsätzen innerhalb der Konzepte des Landes Nordrhein-Westfalen besteht seine Besatzung aus Mitgliedern der drei ehrenamtlichen Löschzüge der Feuerwehr Oer-Erkenschwick. Die Beschaffungskosten lagen bei rd. 360.000 EUR (Fahrzeug inkl. Beladung). Der Preis liegt deutlich unter dem Listenpreis, da auf ein Vorführfahrzeug zurückgegriffen wurde, um die kurzfristige Ersatzbeschaffung für das defekte Fahrzeug umzusetzen. Zur weiteren Kostenersparnis wurden vorhandene, funktionsfähige Beladungsteile (z. B. Leitern, Teile der Schläuche, Motorkettensäge, Tauchpumpe etc.) nicht neu beschafft, sondern vom Vorgängerfahrzeug auf das Löschgruppenfahrzeug umgeladen.

Fahrzeugdaten:
Fahrgestell: MAN;
Aufbauhersteller: Firma Ziegler;
Motorleistung: 213kW/290PS
Antrieb: Allrad 4x4
Fahrzeugmaße: B = 2,5 m / H = 3,3 m / L = 7,5 m
Wasserbehälter: 1.000 Liter;
Besatzung: max. 9 Einsatzkräfte

Ausrüstung:
Neben der feuerwehrtechnischen Standardbeladung (z. B. Schläuche, Strahlrohre Atemschutzgeräte, Beleuchtungsgeräte, etc.), verfügt das Löschgruppenfahrzeug über folgende Ausrüstung:
- Stromerzeuger
- Lichtmast
- Tragkraftspritze mit Förderleistung von 1000l/min
- Tauchpumpe mit Förderleistung von 800l/min