Interesse geweckt?
Sie wollen auch mitmachen?

Jetzt informieren

25 Jahre europaweite Notrufnummer 112 • 29.07.2016

Information

Die europaweite Notrufnummer 112 feiert heute (29.07.2016) ihren 25. Geburtstag. Am 29. Juli 1991 entschieden die zwölf Staaten der Europäischen Gemeinschaften (EG), als gemeinsame europäische Notrufnummer die 112 einzuführen. In Deutschland wurde die 112 bereits im Jahr 1973 flächendeckend als Feuerwehrnotruf eingeführt. Bis dahin galt die einheitliche Notrufnummer nur in wenigen Großstädten.

Heute kann der Notruf 112 vorwahlfrei aus dem Fest- oder Mobilfunknetz gewählt werden und ist in allen Staaten der Europäischen Union (EU) kostenlos. Er verbindet Hilfesuchende automatisch mit der örtlichen 112-Notrufzentrale. Wer diese Notrufzentralen betreut, ist in den einzelnen EU-Ländern unterschiedlich geregelt. Dies können die Feuerwehren, Rettungsdienste oder auch die Polizei sein. Im Kreis Recklinghausen läuft der Notruf 112 bei der Leitstelle in Recklinghausen auf. Von dort werden die Feuerwehren und der Rettungsdienst zur schnellen Hilfe alarmiert.

Nach einer regelmäßigen EU-Studie schwankt die Zahl der Deutschen, die wissen, dass die 112 auch im EU-Ausland als Notruf funktioniert, sehr stark. Teilweise zeigen die Ergebnisse, dass sich nicht einmal jeder Fünfte automatisch für die 112 als Notrufnummer entscheiden würde. „Gerade mit Blick auf die aktuelle Urlaubszeit ist es für uns wichtig, dass die europaweite Gültigkeit des Notrufs 112 bekannter wird“, erläutert der Leiter der Feuerwehr Oer-Erkenschwick, Stadtbrandinspektor Matthias Beckmann. Dabei hat sich der Notruf 112 zu einem echten „EU-Exportschlager“ entwickelt. Mittlerweile gilt er auch in den EU-Nachbarstaaten wie Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, der Republik Moldau, Russland, Serbien, Türkei und der Ukraine. Gäbe es diese Vereinheitlichung nicht, müssten sich Reisende bei ihren Auslandsaufenthalten über 40 zusätzliche Notrufnummern merken.

Neben der einheitlichen Notrufnummer 112 funktioniert auch die Abfrage der erforderlichen Daten durch die Notrufzentralen im Wesentlichen immer nach dem gleichen Schema:
• Wer ruft an?
• Wo ist etwas passiert?
• Was ist passiert?
• Wie viele Personen sind betroffen?
• Welche Art der Verletzung/Erkrankung liegt vor?
„Danach sollte man auf Rückfragen des Mitarbeiters in der Leitstelle warten“, ergänzt Beckmann. Allerdings erfolgt die Kommunikation regelmäßig in der Landessprache oder in Englisch.

Doch so froh der Leiter der Feuerwehr auch über ein einheitliches Notrufsystem ist, so sieht er auch neue Probleme: Bei einem Stromausfall oder Wartungsarbeiten kann es zu Einschränkungen für den Hilfesuchenden kommen, wenn er versucht, seinen Notruf über das Mobilfunknetz oder das „Voice over Internet-Protocol (VoIP)“ abzusetzen. „Hier müssen technische Lösungen her“, so Beckmann. Sollte es im Oer-Erkenschwicker Stadtgebiet zu größeren Störungen im Telekommunikationsnetz kommen, wird die Feuerwehr Meldestellen für die Bevölkerung einrichten.